Überraschend. Alt.
Das älteste Fundstück im 75 Jahre ‚jungen‘ Landkreis Göppingen ist ungefähr 75 000 Jahre alt. Hergestellt hat es ein ‚Europäer‘ mit archaischem Aussehen und modernem Verhalten – ein Neandertaler! Bis zum Ende der Altsteinzeit um 10 000 v. Chr. Hielten sich in der Region nomadisierende Jäger und Sammler auf. Schließlich führte ein Temperaturanstieg zum Rückzug der Eiszeitgletscher und zur Rückkehr der Wälder. Die Wildbeuter reagierten auf diesen gravierenden Klimawandel mit neuen Gerätetechnologien und Jagdmethoden.
Seit der Sesshaftwerdung im 6. vorchristlichen Jahrtausend
war das Filstal zusammen mit seinem Umland, den Seitentälern und dem Albtrauf
ein gefragter Siedlungsraum. Quer durch die Epochen wurden alle Ressourcen der
Natur erschlossen und genutzt. Man legte Siedlungen unterschiedlicher Größe an.
In Tälern, auf Hochflächen und sogar auf Bergen ließen sich Menschen nieder. Zu
allen Zeiten führten Widrigkeiten der Natur, Umweltzerstörungen, Kriege,
Seuchen sowie Gesellschafts- und Strukturwandel zu einschneidenden
Veränderungen der Siedlungslandschaft.
Epochen-Stationen
In der Ausstellung vermitteln archäologische
Epochen-Stationen Facetten der Menschheitsgeschichte im Landkreis Göppingen. Im
Focus der Schau stehen Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit und Römische
Kaiserzeit. Außergewöhnliches bieten auch die Themenkreise Frühmittelalter,
Hochmittelalter und Neuzeit.
Bedeutende
archäologische Funde
Es werden bedeutende Originalfunde präsentiert. Sie kamen
seit dem 19. Jahrhundert bei Feldbegehungen, Bauarbeiten und Ausgrabungen
zutage.
Viele sehenswerte Exponate stammen aus den Beständen der
Kreisarchäologie Göppingen sowie der Städtischen Museen und Archive in
Donzdorf, Ebersbach an der Fils, Geislingen an der Steige, Göppingen und Uhingen.
Highlights sind jungsteinzeitliche Steinbeile,
bronzezeitliche Waffen, spätkeltische und merowingerzeitliche Grabausstattungen
sowie keltische, römische und mittelalterliche Münzen. Bedeutend sind auch zahlreiche
mittelalterliche und neuzeitliche Objekte aus stadtkernarchäologischen
Untersuchungen in Geislingen an der Steige und Göppingen.
Das Landesmuseum Württemberg in Stuttgart stellt die
Schmuckbeigaben aus einem Geislinger Frauengrab der späten Keltenzeit zur
Verfügung. Eine Leihgabe des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg
ist das verzierte Ortband von der Scheide eines römischen Schwerts aus Hofstett
am Steig. Auch private Sammlungen bereichern die Ausstellung mit sehenswerten
Fundobjekten.
Premiere
Erstmals gezeigt werden: frühkeltische Grabfunde aus Hohenstadt, ein spätkeltische Siedlungsfunde aus Gingen an der Fils, Beigaben eines römischen Brandgrabs von der Schonterhöhe und neue Grabungsfunde von der Hiltenburg bei Bad Ditzenbach.
Begleitprogramm
Do. 30.1.2014 / 19.30 Uhr / Geislingen
Mehrgenerationenhaus, Schubartsaal
75.000 Jahre Menschheitsgeschichte im Landkreis Göppingen – Archäologisches vom Feuersteinschaber bis zum Kampfflugzeug.
Vortrag: Dr. Reinhard Rademacher, Kreisarchäologie Göppingen
und
Michael Weidenbacher M.A., Eberhard Karls Universität Tübingen.
Die beiden Referenten begeben sich auf eine spannende und erkenntnisreiche Spurensuche quer durch die Epochen der Menschheitsgeschichte im Landkreis Göppingen. Mit Blick auf die Bodenfunde beginnt diese bei den Neandertalern und führt bis in die Zeit des 2. Weltkriegs.
Michael Weidenbacher M.A., Eberhard Karls Universität Tübingen.
Die beiden Referenten begeben sich auf eine spannende und erkenntnisreiche Spurensuche quer durch die Epochen der Menschheitsgeschichte im Landkreis Göppingen. Mit Blick auf die Bodenfunde beginnt diese bei den Neandertalern und führt bis in die Zeit des 2. Weltkriegs.
So. 2.2.2014 / 15 Uhr / Albwerk, Wappensaal
Sonderführung der Kreisarchäologie
Themenschwerpunkte: Steinzeit und Keltenzeit.Sonderführung der Kreisarchäologie
Do. 13.2.2014 / 19.30 Uhr / Geislingen
Mehrgenerationenhaus, Schubartsaal
Stadtkernarchäologie total – Ulmer Geschichte aus 40.000 Quadratmetern Grabungsfläche
Vortrag: Dr. Aline Kottmann, Landesamt für Denkmalpflege,
Esslingen.Mehrgenerationenhaus, Schubartsaal
Stadtkernarchäologie total – Ulmer Geschichte aus 40.000 Quadratmetern Grabungsfläche
Im Rahmen eines DFG-Projekts werden alle stadtkernarchäologischen Untersuchungen seit 1940 systematisch ausgewertet. Die Gosbacher Archäologin berichtet über neueste und spannende Erkenntnisse zur Geschichte der Reichsstadt Ulm.
So. 16.2.2014 / 15 Uhr / Albwerk, Wappensaal
Sonderführung der Kreisarchäologie
Themenschwerpunkte: Früh- und HochmittelalterSonderführung der Kreisarchäologie
Eintritt für alle Veranstaltungen frei.
Info und Kontakt
Ausstellungsort:
Albwerk Energieversorgung, Wappensaal im Mühlengebäude, Eybstr. 100, 73312 Geislingen an der Steige
Öffnungszeiten:
Di - Fr 14 - 17 Uhr / Sa und So 10 - 17 Uhr / Eintritt frei
Führungen für Gruppen und Schulklassen auch außerhalb der Öffnungszeiten, Kosten: 30 €
Information:
fon: 07161 50318-0
mail: kulturamt@landkreis-goeppingen.de
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