Auftakt zum Burgenprojekt im Landkreis -
Symposium auf Schloss Filseck
Am 23. März 2013 wurde im Moser-Saal auf Schloss Filseck ein
Fachsymposium zum Thema "Mittelalterliche Burgenforschung"
abgehalten.
Vortrag von Prof. Heiko Steuer (Freiburg) |
Am 23. März 2013 wurde im Moser-Saal auf Schloss Filseck ein
Fachsymposium zum Thema „Mittelalterliche Burgenforschung“ abgehalten. Die
durch Unterstützung der Stauferstiftung Göppingen ermöglichte Veranstaltung war
zugleich Auftakt zum „Burgenprojekt“ des Landkreises, in dessen Rahmen während
der nächsten Jahre die Burgen und Burgstellen auf dem Kreisgebiet
kontinuierlich untersucht werden sollen.
Landrat Edgar Wolff begrüßte die rund 60 Teilnehmer und betonte die Bedeutung
der zahlreichen Burgen im Kreis sowohl für den Tourismus als auch zur
Identifikation für die Bevölkerung. Die letzten Herbst zwischen Schlat und
Eschenbach eingeweihte Burgerinnerungsstätte Zillenhart, wo man das Gelände
einer ehemaligen Turmhügelburg forsttechnisch aufbereitet und eine moderne
Informationstafel aufgestellt habe, sei quasi das „Pilotprojekt“ gewesen.
In ihrer Einführung stellten Kreisarchivar Dr. Stefan Lang und
Kreisarchäologe Dr. Reinhard Rademacher die regionale „Burgenlandschaft“ vor
und umrissen deren historischen Rahmen sowie die Geschichte der Burgenforschung
im Kreis. Erinnert wurde dabei auch an den im letzten August verstorbenen
Tübinger Landeshistoriker Prof. Sönke Lorenz, der das Symposium als Dank für
die lange freundschaftliche Zusammenarbeit mit Kreisarchivar a.D. Walter
Ziegler maßgeblich organisiert hatte.
Lorenz’ Nachfolgerin Prof. Dr. Sigrid Hirbodian (Tübingen), Direktorin
des Instituts für Geschichtliche Landeskunde, hob insbesondere die Bedeutung
der interdisziplinären Zusammenarbeit von Archäologen und Historikern bei
diesem Thema hervor. Prof. Dr. Thomas Zotz (Freiburg) stellte mit dem Burgenprojekt
zu den Burgen im Breisgau ein über viele Jahre erfolgreiches Projekt vor, das
auch für andere Regionen Vorbildcharakter besitzt. Prof. Dr. Heiko Steuer
(Freiburg) zeigte in seinem breit angelegten Vortrag „Burgenforschung und
Archäologie“ die Chancen und Grenzen der ärchäologischen Untersuchung von
Burgen auf. Steuer plädierte im Hinblick auf ein Burgenprojekt insbesondere auf
die Erstellung von detaillierten Karten, die die Herrschaftsverhältnisse einer
Burgenlandschaft aussagekräftig darstellen.
Einen neuen Aspekt brachten Dr.
Anke Scholz und Dr. Guntram Gassmann (Tübingen) mit der Hypothese ein, dass
auch eine archäologisch nachweisbare breite Eisengewinnung am Albtrauf mit der
Anlage etlicher Burgen verbunden sein könnte. Hier sollen Untersuchungen in den
kommenden Jahren weitere Ergebnisse bringen. Abschließend wandte sich Prof.
Karl-Heinz Spies (Greifswald) den Burgherren und ihren Lebenswelten zu, galt
doch eine Burg neben ihrer militärischen und administrativen Funktion immer
auch als adeliges Statussymbol. Eine lebhafte Abschlussdiskussion zog den
Schlussstrich unter die anregende und rundum gelungene Veranstaltung, von der
die Referenten als Dank auch ein „Filsbuch“ mit in die Heimat nehmen konnten.
Ansprechpartner:
Landratsamt Göppingen
Hauptamt - Abteilung Kreisarchiv, Kreisarchäologie und Kultur
Kreisarchivar Dr. Stefan Lang
Tel.: +49 (0) 7161 503 18-12
Fax: +49 (0) 7161 503 18-19
E-Mail: s.lang@landkreis-goeppingen.de
Weiterführender Link:
http://www.swp.de/goeppingen/lokales/goeppingen/Stelldichein-der-Burgforscher;art5583,1918635
Hauptamt - Abteilung Kreisarchiv, Kreisarchäologie und Kultur
Kreisarchivar Dr. Stefan Lang
Tel.: +49 (0) 7161 503 18-12
Fax: +49 (0) 7161 503 18-19
E-Mail: s.lang@landkreis-goeppingen.de
Weiterführender Link:
http://www.swp.de/goeppingen/lokales/goeppingen/Stelldichein-der-Burgforscher;art5583,1918635