Die heilige Hedwig von Schlesien aus der Familie der Grafen von Andechs, gestorben 1243 und bereits 1267 heilig gesprochen, war die Patronin von Schlesien. Die in den baulichen Resten der romanischen Basilika St. Michael auf dem Lindenhof über Geislingen-Altenstadt entdeckte Wandmalerei dürfte wohl die älteste bekannte Darstellung der auch in Polen besonders verehrten Patronin von Schlesien gelten und stammt vermutlich aus der Zeit zwischen 1243 und 1268, denn sie ist noch ohne Heiligenschein dargestellt.
Wandbild der Hl. Hedwig von Schlesien
mit dem Schriftzug: HAEDEW..
Museum im Alten Bau Geislingen
Die heilige Hedwig von Schlesien war die Tochter der Agnes von Rochlitz aus dem Hause Wettin, dem Herzogshaus von Sachsen, und Bertholds IV. von Andechs-Meranien, dessen Vorfahren mit dem angesehen Adelshaus der Sighardinger in Bayern eng verwandt gewesen sein sollten, aus dem, laut Decker-Hauff, die Staufer hervor gingen.
Ihre Vorfahren mütterlicherseits hatten schwäbische Wurzeln. Liutgard von Elchingen-Ravenstein war die schwäbische Gemahlin Konrads I. dem Großen von Meißen aus dem sächsischen Hause Wettin. Sie hatte mit Ihm 11 Kinder und begründete damit den Aufstieg der Wettiner zum sächsischen Herzogshaus. Ihre Mutter war Berta von Boll, eine Tochter Friedrichs I. von Staufen, Herzog von Schwaben, und seiner Gemahlin Agnes von Waiblingen. Ihr Vater war Adalbert von Elchingen-Ravenstein, ein Sohn Adalberts des Älteren von Stubersheim und einer Nellenburgerin.
Aufgrund dieser verwandtschaftlichen Beziehungen zu Schwaben und eben gerade zu den Staufern und den Stubersheimern hier in unserer Region ist es kaum verwunderlich, dass die Heilige Hedwig hier in der romanischen Basilika St. Michael auf dem Lindenhof in Form einer Seccomalerei auf einer Wandputzfläche dargestellt wurde, die nach dem Umbau der Kirche in ein evangelisches Pfarrhaus im Jahre 1582 eher zufällig erhalten blieb und bei den Ausgrabungen von 1960 von Albert Kley entdeckt wurde.
Modell der romanischen Basilika
auf dem Lindenhof bei Geislingen-Altenstadt
Museum im Alten Bau Geislingen
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